Strassenbahnsonderfahrt am 18.10.2008
 
Berichterstattung: Dipl.-Päd. Martin Ortner und Michael Sturm
Gestaltung: Martin Ortner und Franz Straka
Am Samstag dem 18.10.2008 fand eine Sonderfahrt auf der Strecke der Linie 65 zwischen den Stationen Stefan – Fadinger - Platz und Kärntner Ring, Oper statt. Zum Einsatz kam dabei der Zug K2282 + c3 1110 aus dem Bestand des Wiener Strassenbahnmuseums in Erdberg. Die Kombination Altbautriebwagen und vierachsiger Großraumbeiwagen war eine Wiener Besonderheit und war als „Halbstarker Zug“ bekannt. Auf der Linie 65 verkehrten neben Triebwagen der Type K auch Triebwagen der Type L1 und fallweise auch M aus dem Bestand des Betriebsbahnhofs Favoriten. Der Zug entsprach in seinem Erscheinungsbild dem der Sechziger Jahre.
Museumszug K2282 + c3 1110 stehen am Überholgleis abgestellt. Foto: Martin Ortner
K2282 + c3 1110 am Karlsplatz gegenüber der technischen Universität. Foto: Michael Sturm
Ursprünglich sollte der Zug T2 432 + c3 1110 verkehren, doch das war aus technischen Gründen leider nicht möglich. Diese Zugzusammenstellung war in den Siebziger und Achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts auf der Linie 65 oftmals anzutreffen. Anlass für diese Veranstaltung war die bevorstehende Einstellung der Linie 65 mit 25. Oktober 2008 und deren Umbenennung in 1 mit 26. Oktober 2008. Diese Umstellung erfolgte aufgrund des neuen Ringlinienkonzeptes der Wiener Linien, welches vom Fahrgastbeirat ausgearbeitet wurde. Am Vormittag des 18. Oktober 2008 fand um 10:30 Uhr eine Fahrzeugparade in der Halle I des Betriebsbahnhof Favoriten statt. Zur Aufstellung gelangten dabei all jene Triebwagentypen, welche das Erscheinungsbild der Linie 65 in den letzten Jahren prägten.

Fahrzeugparade in der Halle I des Betriebsbahnhofs Favoriten. Foto: Michael Sturm

Gegenübestellung Triebwagen Type E1 und K.
Foto: Martin Ortner
Zur Aufstellung gelangten der Niederflurtriebwagen A 13, er war auch der letzte Niederflurzug, welcher am 25. Oktober 2008 in den Betriebsbahnhof Favoriten einzog, der Triebwagen E1 4779 mit Beiwagen c3 1240, welcher als geschmückter letzter Zug die Geschichte der Linie 65 beendete, der Zug E2 4093 mit Beiwagen c5 1499 sowie der Museumszug K 2282 mit Beiwagen c3 1110. Nach Überstellung des Zuges um 12 Uhr vom Bahnhof Favoriten zum Stefan–Fadinger-Platz wurde der Zug am Überholgleis der Schleife abgestellt, wo er von zahlreichen Fotografen mit den Planzügen gemeinsam fotografiert werden konnte.
Der Museumszug fährt sogleich in der Haltestelle Neilreichgasse ein. Foto: Michael Sturm
Haltestelle Neilreichgasse, in der Quellenstrasse gelegen. Foto: Martin Ortner
Die erste Fahrt zur Oper erfolgte um 13 Uhr und war geladenen Gästen des Veranstalters vorbehalten. Die Publikumsfahrten fanden um 14 und 15 Uhr statt. Dabei wurde jeweils die gesamte Route der Linie 65 befahren.

Ein Planzug der Type A überholt den Museumszug
in der Endhaltestelle. Foto: Michael Sturm

Museumszug K2282 + c3 1110 stehen am
Überholgleis abgestellt
. Foto: Martin Ortner
Begleiten Sie uns auf einer Fahrt auf der Strecke der Linie 65. Unsere Reise beginnt an der Endstelle Stefan-Fadinger-Platz. Diese liegt an der Raxstrasse in unmittelbarer Nähe des Favoritner Wasserturms. Verlässt der Zug die Endstelle, so gelangt er über die Windtenstrasse zur Knöllgasse. Dem Strassenverlauf folgend gelangen wir zur Quellenstrasse. Hier mündet die Strecke der Linie 6 ein und beginnt die Rampe der UStrab (Unterpflasterstrassenbahn). Diese folgt in einfacher Tieflage dem Strassenzug Matzleinsdorfer Platz - Margaretengürtel - Kliebergasse - Wiedner Hauptstrasse. Auf Höhe der Haltestelle Johann-Strauß-Gasse gelangt die Trasse wieder an die Oberfläche und folgt der Wiedner Hauptstraße bis zur Resselgasse. Nun biegen wir auf dem Karlsplatz ab und nach Querung des Platzes beginnt unsere Schleifenfahrt über Akademiestrasse - Kärtner Ring - Kärtner Strasse. Die Endstelle Kärtner Ring, Oper wird gemeinsam mit der Linie 62 genutzt und befindet sich schräg gegenüber der Staatsoper.

Wenn man über die Linie 65 schreibt, so darf natürlich auch der Wasserturm nicht fehlen (Windtenstrasse). Foto: Martin Ortner

Haltestelle Karlsplatz der Linien 62, 65 und Badnerbahn.
Foto: Michael Sturm

Der Triebwagen wird sogleich vom Karlsplatz in die Akademiestrasse einbiegen. Foto: Martin Ortner

Der Zug durchfährt die Akademiestrasse.
Foto: Martin Ortner

K2282 + c3 1110 am Karlsplatz gegenüber der technischen Universität. Foto: Martin Ortner

Haltestelle Kliebergasse der Wiener UStrab.
Foto: Martin Ortner

Abzweigung der Linie 65 am Matzleinsdorfer Platz. Foto: Martin Ortner

Zug befährt die Rampe Knöllgasse und hält in Haltestelle Quellenstrasse. Foto: Michael Sturm
Schließlich wurde um 16 Uhr der Museumszug über die Strecken der Linien 65 und 18 in das Strassenbahnmuseum überstellt. Dabei war es möglich den Zug vor der Halle des Wiener Südbahnhofs zu fotografieren, welche 2009/10 im Zuge des Baus des Zentralbahnhofs WIEN abgebrochen wird. Unser Team nützte die sich ergebene Gelegenheit, dass ein Planzug der Linie 18 unmittelbar nach dem Sonderzug am Südbahnhof eintraf und folgte dem Sonderzug bis zur Schlachthausgasse. Dort konnte das Einrücken des Zuges in das Wiener Strassenbahnmuseum beobachtet und ausgiebig fotografiert werden.

Wiedner Gürtel, Haltestelle Südbahnhof
Foto: Michael Sturm

Der Zug spiegelt sich in der Fensterfront des alten Wiener Südbahnhofs. Foto: Martin Ortner

Zug quert die Arsenalstrasse auf seinem Weg zurück ins Museum. Foto: Martin Ortner

Der Museumszug biegt von der Schlachthausgasse in die Markhofgasse ab. Foto: Michael Sturm

Sogleich wird der Zug aus der Erdbergstrasse kommend, die Schlachthausgasse queren.
Foto: Michael Sturm

Nur noch wenige Meter nach dem Kreuzen der Schlachthausgasse wird der Zug sein Ziel erreicht haben. Foto: Martin Ortner

Schon im Museumsgelände eingetroffen, fährt der Zug auf der Museumsschleife zu seinem Abstellplatz.
Foto: Michael Sturm

Das Ziel erreicht, wartet man auf das Umstellen der Weichen, um in das richtige Hallengleis fahren zu können. Foto: Martin Ortner
Text & Bilder: Michael Sturm & Martin Ortnerr
Gestaltung: Franz Straka & Martin Ortner
Februar 2009